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12.12.2014

Taubenpest in der Stadt Schaffhausen

Seit etwa drei Wochen wird in der Stadt Schaffhausen eine Häufung von Todesfällen bei Stadttauben festgestellt. Das Veterinäramt hat die Todesfälle untersucht. Die Diagnose steht fest: Die Tauben sind mit dem "Pigeon Paramyxovirus 1" infiziert, welches die sogenannte Taubenpest verursacht.

Die Taubenpest ist eine hochansteckende Viruskrankheit der Tauben. In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Städten Seuchenzüge festgestellt, welche die Population der Stadttauben jeweils erheblich dezimiert haben. Dabei ist es in der Schweiz noch nie zu einem Übergreifen der Krankheit auf andere Vogelpopulationen oder auf Nutzgeflügel gekommen.

Der in Schaffhausen grassierende Virusstamm scheint rasch zum Tod zu führen. Es wurden noch keine Symptome bei kranken Tauben beobachtet. Typische Krankheitszeichen wären zentralnervöse Störungen wie Lähmungen der Beine oder Flügel. Die Ansteckung geschieht über den Kontakt mit Sekreten und Exkrementen erkrankter Tiere. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Wochen eine grössere Anzahl Stadttauben sterben werden.

Massnahmen
Das Veterinäramt hat die Lage zusammen mit der Stadt Schaffhausen analysiert und entsprechende Massnahmen veranlasst. Die von der Stadt unterhaltenen Taubenschläge werden vermehrt überwacht, gereinigt und desinfiziert. Tierkadaver werden eingesammelt und fachgerecht beseitigt. Bei Menschen mit sehr engem Kontakt zu erkrankten Tieren ist eine Erkrankung (Bindehautentzündungen) nicht ganz auszuschliessen. Bei Einhaltung der minimalen Hygienemassnahmen ist eine Ansteckung jedoch sehr unwahrscheinlich. Haltern von Zier- und Nutzgeflügel wird empfohlen, den Kontakt mit Tauben zu meiden. Zier- und Brieftauben können durch einen Tierarzt gegen das Virus geimpft werden.

Die Bevölkerung ist angehalten, die Tauben nicht zu füttern und den Kontakt mit Vogelexkrementen sowie kranken und toten Tauben möglichst zu vermeiden. Verkotete Fenstersimse, Balkone, Estriche oder Hinterhöfe sind mit Javellwasser mehrfach zu waschen. Keinesfalls sollten Verunreinigungen trocken gebürstet werden oder dergleichen, da sonst Kotpartikel aufgewirbelt werden. Beim Reinigen der verkoteten Plätze sind folgende Schutzmassnahmen empfohlen: Gummihandschuhe für den Einmalgebrauch, Schutzmaske und möglichst Schutzbrille. Bitte tote Tauben nicht berühren, sondern der Verwaltungspolizei Schaffhausen melden: Telefon 052 632 57 55.


Ansprechperson:
Dr. Urs Capaul, Stadtökologe
Telefon: +41 52 632 52 20
E-Mail: urs.capaul(at)stsh.ch