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04.10.2016

Bibliotheken Schaffhausen lancieren "E-Books On Demand"

Alte Bücher der Stadtbibliothek können nun mit einem Klick zur Digitalisierung angefordert werden. Möglich macht dies das System EOD (E-Books On Demand). Es funktioniert ganz einfach: Digitalisierbare Bücher sind im Online-Katalog der Bibliothek (www.bischonline.ch) neu mit einem Link versehen: „Jetzt digitalisieren“. Damit wird der Digitalisierungsauftrag ausgelöst. Der Besteller bezahlt die Digitalisierung und erhält eine hochwertige PDF-Datei. Der Clou: Die Bibliothek behält eine Kopie und stellt diese der Öffentlichkeit anschliessend online gratis zur Verfügung.

E-Books On Demand (EOD) wurde von der Universitätsbibliothek Innsbruck entwickelt und ist in vielen europäischen Bibliotheken im Einsatz. In der Schweiz arbeiten die Nationalbibliothek und die Zentralbibliothek Zürich mit dem System. Die Bibliotheken Schaffhausen können nun bei der Zentralbibliothek Zürich mitmachen. Die Zentralbibliothek Zürich übernimmt Digitalisierung und Rechnungsstellung.

Digitalisiert werden nur urheberrechtsfreie Bücher. In Anlehnung an die vorsichtige Praxis der Zentralbibliothek Zürich kommt EOD in Schaffhausen deshalb nur bei Werken mit Erscheinungsdatum vor 1900 in Frage. Dies sind in Schaffhausen mehrere zehntausend Bände, die teils online, aber zum grösseren Teil noch im Zettelkatalog erfasst sind. Im letzteren Fall löst man einen EOD-Auftrag am Schalter aus.

Der Preis für das Digitalisat setzt sich aus einem Grundpreis pro Auftrag (10 Franken) und einem Preis pro Seite (20 Rappen) zusammen. Ein kleiner Auftrag von 60 Seiten wie z.B. die „Historische Beschreibung des Munots“ von Hans Wilhelm Harder von 1859 kommt damit auf 22 Franken zu stehen, ein grosser wie C.F. Meyers Novelle „Jürg Jenatsch“ mit ihren 360 Seiten kostet etwa 80 Franken. Vor der Auslösung des Auftrags erhält der Kunde eine Offerte; die PDF-Datei wird nach Zahlungseingang (per Kreditkarte oder paypal) hergestellt.

Die Ablehnung von EOD-Anfragen aus konservatorischen Gründen - etwa bei sehr alten oder fragilen Werken - bleibt der Bibliothek vorbehalten. Aufträge für die Digitalisierung von Zeitschriften oder Teilen von Büchern können nicht über EOD abgewickelt werden.

Beispiele für digitalisierbare Bücher:
Polizeiverordnung der Gemeinde Neuhausen von 1899

Johannes von Müllers Vademecum für Staatsbeamte

Jeremias Gotthelfs „Bauernspiegel“

Musenalmanach für das Jahr 1797

Ein bereits über EOD digitalisiertes und nun frei verfügbares E-Book:
Martin Wanner: Studien über die Staatsumwälzung des Kantons Schaffhausen

Ansprechperson:

Oliver Thiele, Bereichsleiter Bibliotheken
Telefon: +41 52 632 50 20
E-Mail: oliver.thiele(at)stsh.ch