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25.06.2010

Stadtschulrat respektiert Volksentscheid

Nach der enttäuschenden Abstimmung über geleitete Schulen in der Stadt Schaffhausen vom 7. März 2010 hat sich der Stadtschulrat intensiv mit der Arbeitsbelastung der Vorsteherinnen und Vorsteher sowie des Stadtschulrates auseinandergesetzt. An seiner Klausurtagung Ende Mai hat er einen Massnahmenkatalog ausgearbeitet, wie er gedenkt bis zur kantonalen Einführung geleiteter Schulen zusammen mit der Vorsteherschaft die anstehenden Arbeiten zu bewältigen.

Verbesserungen für Schulvorsteherinnen und -vorsteher als Sofortmassnahme
Zum einen sollen die Vorsteherinnen und Vorsteher von Arbeit entlastet werden, indem bei auftretenden Schwierigkeiten die Schulrätinnen und Schulräte früher einbezogen werden. Zum andern soll mit einer leichten Erhöhung der Vorsteherinnen und Vorsteherentlastung um 1 Lektion pro 10 Schulklassen auf die verstärkte Komplexität bei der Erstellung der Stundenpläne reagiert werden. Das Zusammenstellen der Stundenpläne wird immer komplizierter, weil die neu angestellten Lehrpersonen aufgrund ihrer Ausbildung nur über ein eingeschränktes Fachprofil verfügen. So ist es an der Tagesordnung, dass eine Lehrperson an der eigenen Klasse zwei bis drei Fächer nicht erteilen kann, sich dafür aber im Rahmen ihres Fachprofils an einer anderen Klasse engagiert. Der Stadtrat hat an seiner letzten Sitzung den entsprechenden Antrag zur Anpassung des Vorsteherreglements genehmigt.

Mehr Unterrichtsbesuche
Im Weiteren hat der Stadtschulrat einen Bericht zu Handen des Erziehungsrates verfasst, in welchem er eine Entlastung von einigen Aufgaben beantragt. In erster Linie will sich der Stadtschulrat von der Pflicht zur Durchführung der ordentlichen Lehrer-Qualifikationsgespräche (LQS) bis zur kantonalen Einführung geleiteter Schulen befreien lassen. Er intensiviert stattdessen die Unterrichtsbesuche mit anschliessendem Mitarbeitergespräch. Der Stadtschulrat begründet diesen Schritt mit den fehlenden zeitlichen Ressourcen. Eine Beurteilung gemäss LQS-Verordnung benötigt bei seriöser Durchführung rund 10 Stunden Aufwand. Sie hat aber für die betroffenen Lehrpersonen keinen Einfluss auf den Lohn, selbst wenn das LQS mit Bestnoten abgeschlossen wird. Von diesem Entscheid ausgeschlossen sind Mitarbeiterbeurteilungen mit Fördermassnahmen, welche nach wie vor in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Inspektorat durchgeführt werden.

Mit diesen Massnahmen hat der Stadtschulrat versucht, dem Volksentscheid vom 7. März 2010 Rechnung zu tragen. Er ist aber nach wie vor der Meinung, dass all die anstehenden Herausforderungen der Volksschule nur mit professionellen Schulleitungen bewältigt werden können und er unterstützt die Bestrebungen des Kantons in diese Richtung voll und ganz.

Lehrerberuf attraktivieren
Ebenso hat sich der Stadtschulrat an seiner Klausurtagung Gedanken zum Thema Belastung der Lehrpersonen und Attraktivierung des Lehrerberufes gemacht.

Bereiche wie gesundheitliche Ausfälle (Burn Out), Mehrbelastung durch nicht lehrplankompatible Lehrmittel, sowie Individualisieren ohne adäquate Unterstützung wurden angesprochen. Aber auch die immer geringere Wertschätzung gegenüber dem Lehrerberuf, welche sich in mangelndem Respekt und fehlender Disziplin sowohl von Eltern- als auch von Schülerseite her äussert, gibt Anlass zur Sorge. Der Stadtschulrat wird auch in diesen Fragen das Gespräch mit dem Erziehungsdepartement suchen und sich für gemeinsame Lösungen einsetzen. Er ist überzeugt, dass diese Probleme nur vermindert oder gelöst werden können, wenn alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen.

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei:
Präsidentin des Stadtschulrates
Katrin Huber Ott
Tel.: +41 52 632 54 39 (Telefonisch erst ab Montag wieder erreichbar)
E-Mail: katrin.huberott(at)stsh.ch

Stadtrat
Urs Hunziker, Bildungsreferent
Tel.: +41 52 632 52 14
E-Mail: urs.hunziker(at)stsh.ch