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07.09.2017

Stellungnahme des Stadtrates: Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Am 24. September wird  über einen finanziellen Beitrag an die ausserfamiliäre Kinderbetreuung für städtische Mitarbeitende abgestimmt. Die Stadt Schaffhausen ist auf gut qualifizierte Mitarbeitende angewiesen, damit sie die vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben zugunsten der Öffentlichkeit erfüllen kann. Um dieses Personal in einem Markt, der vor allem aufgrund des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung noch anspruchsvoller werden wird, zu gewinnen und zu halten, braucht es Anstellungsbedingen, die konkurrenzfähig sind.
Zu den wirkungsvollsten Massnahmen zählen dabei familienfreundliche Arbeitsbedingungen, damit Mütter und Väter Berufs-, Haus- und Familienarbeit in Einklang bringen können. Die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der Massnahmen, welche der Bund den Kantonen, Gemeinden und Sozialpartnerinnen empfiehlt, um dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen.
Neben der Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, flexiblen Arbeitszeiten und Home Office trägt eine Beteiligung an den Kosten der ausserfamiliären Kinderbetreuung dazu bei, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Wenn sich die Erwerbstätigkeit finanziell nämlich nicht oder zu wenig lohnt, geben Mütter diese häufig auf oder reduzieren sie über längere Zeit auf ein kleines Pensum, was ihre späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigt. Zudem wird mit der Förderung der ausserfamiliären Kinderbetreuung eine gleichwertigere Aufteilung der Erwerbsarbeit zwischen Mann und Frau in der Familie erleichtert.
Ab 2018 sollen daher alle städtischen Mitarbeitenden an die Kosten einer nachgewiesenen, professionellen Kinderbetreuung, unabhängig vom Wohnort, für ihre Klein-, Kindergarten- und Primarschulkinder einen Betrag von 20 Franken pro Betreuungstag und Kind beantragen können. Diese Lösung ist für die Eltern einfach und verursacht keinen unnötigen administrativen Aufwand bei der Stadt. Der Stadtrat rechnet mit jährlichen Kosten von maximal 250'000 Franken.
Der Stadtrat sieht im finanziellen Beitrag an die ausserfamiliäre Kinderbetreuung ein wichtiges Instrument zur Erhaltung und Gewinnung von qualifiziertem Personal. Mit dem Unterstützungsbeitrag verbessert die Stadt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für ihre Arbeitnehmenden und damit ihre eigene Attraktivität als Arbeitgeberin. Dies erachtet der Stadtrat als nötig, da die Stadt als Arbeitgeberin nicht nur in Konkurrenz zu den Privatunternehmen vor Ort steht, sondern ebenso zu den öffentlichen Diensten der Nachbarkantone.
Die Tatsache, dass mehrere grössere Unternehmen der Privatwirtschaft, auch in der Region Schaffhausen, auf dieses Modell zurückgreifen, bestärkt den Stadtrat in der Ansicht, dass es sich um eine sinnvolle Fördermassnahme bei vertretbaren Kosten handelt. Er berücksichtigt dabei,
dass die Finanzierung der Unterstützungsbeiträge mit Steuergeldern finanziert wird und setzt den Beitrag tiefer an als in der Privatwirtschaft üblich.
Der Stadtrat empfiehlt, dem finanziellen Beitrag für die ausserfamiliäre Kinderbetreuung zuzustimmen.

Im Namen des Stadtrates:
Peter Neukomm, Stadtpräsident