Stadt Schaffhausen



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21.03.2014

Stadtrat unterbreitet Massnahmen zur frühen Förderung

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung eine Vorlage an den Grossen Stadtrat zur frühen Förderung von Kindern in der Stadt Schaffhausen verabschiedet. Damit werden auch die Forderungen eines Postulats und einer Motion, die in diese Richtung zielen, erfüllt. Die Vorlage zielt im Wesentlichen auf eine bessere Vernetzung und Bekanntmachung bestehender Angebote ab.

Der Stadtrat unterbreitet dem Grossen Stadtrat eine Vorlage mit Massnahmen zur frühen Förderung in der Stadt Schaffhausen. Damit erfüllt er die Forderungen des Postulats von Kurt Zubler (SP), Massnahmenplan zur bedarfsgerechten Umsetzung der Leitlinien Frühe Förderung und der Motion von Kathrin Hauser Lauber (FDP), allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft, die für den Kindergarteneintritt notwendigen Grundfertigkeiten, insbesondere der deutschen Sprache, zu vermitteln. Der Stadtrat hat diese parlamentarischen Vorstösse aufgenommen und daraus ein Legislaturziel für die Amtsdauer 2013-2016 formuliert: "Die Stadt Schaffhausen verbessert mit Massnahmen der frühen Förderung die Chancengleichheit beim Schuleintritt."

Kinder aus armen und bildungsfernen Familien zeigen oft Entwicklungsrückstände
Hintergrund dieser parlamentarischen Vorstösse ist die Beobachtung, dass immer mehr Kinder mit Entwicklungsrückständen auf verschiedensten Gebieten in den Kindergarten eintreten. Die Entwicklungsrückstände umfassen motorische und kognitive Fertigkeiten, wenig ausgebildete soziale Kompetenzen und mangelnde Sprachkenntnisse. Häufig stammen die Kinder aus sozial benachteiligten und bildungsfernen Familien. Da nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen diese Rückstände aus der frühen Kindheit später gar nicht oder nur mit grossem Aufwand aufgeholt werden können, ist eine frühzeitige Intervention auch ökonomisch sinnvoll. Die frühe Förderung beinhaltet, so betont der Stadtrat in seiner Vorlage, keine aktive Vermittlung von Lerninhalten im schulischen Sinn. Vielmehr soll dem Kind eine anregende Umwelt geboten werden, in welcher es entdecken und spielen kann.

Der Nutzen und der Erfolg von Frühförder-Massnahmen sind wissenschaftlich belegt. Die Fördermassnahmen wirken sich nach einer Studie aus dem USA nicht nur auf den IQ der von Armut und Benachteiligung betroffenen Kinder aus, sondern auf die gesamte Alltagsbewältigung. Kinder, die in den Genuss von früher Förderung kamen, verdienten im Erwachsenenalter mehr, waren seltener von Arbeitslosigkeit betroffen, wiesen eine tiefere Kriminalitätsrate aus und lebten gesünder als die Kinder der Vergleichsgruppe, die keine Förderung erhalten hatten.

Bestehende Angebote weiter entwickeln und vernetzen
Das Bildungsreferat der Stadt stellt aufgrund einer umfassenden Bestandesaufnahme der Fördermassnahmen und Institutionen fest, dass es in der Stadt Schaffhausen keine neuen Angebote im Bereich der frühen Förderung brauche. Vielmehr sollen die bestehenden Angebote besser koordiniert und weiterentwickelt werden. Der Stadtrat schlägt nun insgesamt 10 Massnahmen vor, die vor allem die Erreichbarkeit und Bekanntheit der Angebote sowie deren Vernetzung verbessern sollen. Eine Massnahme regt die Prüfung eines Familienzentrums mit möglichem Standort im Schulhaus am Kirchhofplatz an. Das Familienzentrum könnte Informationsdrehscheibe und Treffpunkt für Eltern und Anbieter sein und vor allem solchen Eltern als Anlaufstelle dienen, die von den bestehenden Angeboten aus den unterschiedlichsten Gründen nicht erreicht werden.

Vorlage Massnahmen zur frühen Förderung an den Grossen Stadtrat

Ansprechpersonen:

Urs Hunziker, Bildungsreferent
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E-Mail: urs.hunziker@stsh.ch

Roger Paillard, Bereichsleiter Bildung
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E-Mail: roger.paillard@stsh.ch