Stadt Schaffhausen



News

19.09.2014

Dank an das Museumsteam

Der Stadtrat hat Kenntnis vom Inhalt eines an ihn gerichteten offenen Briefes erhalten, mit dem einige Persönlichkeiten zu einer Sympathiebezeugung für den derzeit freigestellten Museumsdirektor Peter Jezler aufrufen. Dies ist legitim, veranlasst jedoch auch den Stadtrat, seine Position darzulegen. Er benutzt die Gelegenheit, dem Museumsteam um den interimistischen Leiter Urs Weibel mit einem ausdrücklichen Dank den Rücken zu stärken. Er sorgt mit seinem ganzen Team in einer anspruchsvollen Zeit weiterhin für einen attraktiven und reibungslosen Museumsbetrieb.

Schlagwörter wie Krise oder Unruhe am Museum zu Allerheiligen täuschen darüber hinweg, dass an diesem Haus trotz Vakanz in der Direktion von einem professionellen Team eine Topleistung für die Besucherinnen und Besucher erbracht wird. Kein Museum dieser Grösse kann seine Gesamtleistung an einer einzelnen Person festmachen. Zu einer erfolgreichen Tätigkeit gehören neben attraktiven Ausstellungen auch eine verständliche Führungskultur und ein guter Teamgeist. Das Allerheiligen bietet mit seinen vier Abteilungen Kunst, Geschichte, Natur und Archäologie die einmalige Chance, unsere Kulturgeschichte in einem grossen Bogen unter einem Dach präsentieren zu können. Verantwortlich dafür waren schon immer in erster Linie die Fachkuratoren, die ihre Abteilungen in einem kreativen, von Offenheit geprägten Umfeld entwickeln müssen. Leider gab es schon seit längerem Anzeichen dafür, dass diese Entfaltungsmöglichkeiten durch die Ambitionen des Direktors gefährdet sind und sich wichtige Kadermitglieder übergangen oder erheblich eingeschränkt fühlten. Die Kunst des Führens eines so breit abgestützten Hauses heisst deshalb nicht zuletzt, dessen Vielschichtigkeit im Interesse aller Anspruchsgruppen zum Klingen zu bringen. Peter Jezler ist es ohne Zweifel gelungen, mit seinen Projekten bedeutende Wegmarken zu setzen. Leider nicht gelungen ist ihm, einige wichtige und wertvolle Knowhow-Träger auf seine anspruchsvolle Reise mitzunehmen. Seine Aussage, dass es am Museum zwei Lager gebe, zeigt die internen Spannungen exemplarisch auf und stützt den Entscheid des Stadtrates, ihn vorläufig freizustellen. Das Problem ist denn auch nicht ein Disput zwischen dem bisherigen Direktor und dem Stadtrat, sondern die zahlreichen, gravierenden Unstimmigkeiten im Team. Die detaillierten Abklärungen zu den im Bericht des externen Fachmanns Walter Schickli genannten Problemen sind zurzeit im Gang. Der Stadtrat dankt in der Zwischenzeit dem ganzen Team um den interimistischen Leiter Urs Weibel für das Engagement und die Professionalität, mit der sie das attraktive Programm des Museums weiterführen. Das Museumskader kann dabei auf die professionelle Unterstützung der Zentralverwaltung, des Controllings und des Personaldienstes zählen. Walter Schickli steht dem Team um Urs Weibel bei Bedarf als Berater zur Verfügung. Er hat jedoch keine operativen Funktionen und ist auch nicht in die Verifizierung seiner Berichtsergebnisse involviert.

Thomas Feurer, Stadtpräsident
Urs Hunziker, Kulturreferent