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02.12.2022

Sanierung und Aufwertung des Herrenackers abgeschlossen

Nach zehnmonatiger Bauzeit ist die Sanierung und Aufwertung des Herrenackers abgeschlossen. Die notwendige Behebung von Mängeln beim Belag und bei der Entwässerung wurde dazu genutzt, die Attraktivität des Herrenackers für vielfältige Nutzungen zu erhöhen.  Der grösste Platz in der Schaffhauser Altstadt ist nun vielseitiger nutzbar, freundlicher und lädt zum Verweilen ein.

Die Schaffhauser Stimmbevölkerung hat im Jahr 2005 den Kredit zur Gestaltung des Herrenackers nach langen politischen Diskussionen genehmigt. Bereits zehn Jahre nach dem Bau war der Bodenbelag erheblich beschädigt und die Entwässerung mangelhaft. Deshalb hat der Stadtrat ein Projekt zur Sanierung und Aufwertung des Herrenackers ausarbeiten lassen. Das Projekt und der zur Realisierung notwendige Investitionskredit wurden dem Grossen Stadtrat unterbreitet und im Mai 2021 mit nur einer Gegenstimme gutgeheissen. Nach einer Bauzeit von rund zehn Monaten kann nun der grösste Platz in der Schaffhauser Altstadt von der Schaffhauser Bevölkerung wieder uneingeschränkt genutzt werden.

Neuer Belag und bessere Entwässerung
Der bestehende Bodenbelag hielt der hohen Belastung der zahlreichen täglichen Anlieferungen nicht stand. Eine Reparatur war nur bedingt möglich. Die ganze Fläche des Herrenackers ist durch das darunterliegende Parkhaus mit einem monolithischen Betonbauwerk unterbaut. Daher ist ein natürliches Versickern des Regenwassers nicht möglich. Bei starken Niederschlägen fliesst das Wasser nur über die Oberfläche ab und ist in der Vergangenheit in mehrere Kellergeschosse im südöstlichen Bereich des Herrenackers eingetreten.

Der erste Schwerpunkt der Sanierung des Platzes umfasste deshalb den Bau von Sickerleitungen und weitere Massnahmen für eine bessere Entwässerung. Der zweite Sanierungsschwerpunkt galt dem Bodenbelag. Der nun eingesetzte Ortbeton ist unterhaltsfreundlich, hoch belastbar und kann bei Bedarf repariert werden. Damit hält der Belag auch grossen Belastungen und Scherkräften stand, die beim Befahren und Wenden mit schweren Lastwagen auftreten. Die Platzgestaltung berücksichtigt die Fahrrouten für Anlieferung zu Läden, Restaurants und zum Stadttheater. Der Belag wurde behandelt und eingefärbt. Damit wird das charakteristische, auf die umgebenden Fassaden abgestimmte Oberflächenbild erhalten und die hellen Farbtöne tragen dazu bei, dass der Belag weniger Wärme aufnimmt.

Aufwertung des Platzes für mehr Lebensqualität
Ein Anziehungspunkt wird der neue Brunnen mit Wasserspiel, der in der Nacht beleuchtet werden kann. Der Wasserabfluss erinnert an einen Bachlauf, der sich durch mehrere Verzweigungen in feinen Rinnen über den Platz erstreckt. Die neue Wasserinstallation sorgt für Spielspass und kühlt den Platz in Hitzezeiten.

Da der grösste Teil des Platzes durch das darunterliegende Parkhaus eine geringe Erdüberschüttung aufweist, ist das Wachstum der Bäume eingeschränkt. Zur Förderung eines angenehmen Stadtklimas und zur Schaffung von natürlichen Schattenplätzen wurden die Wachstumsbedingungen für Bäume mittels grosszügigerer Tröge verbessert. Gleichzeitig wurden Sitzbänke in die Tröge integriert, so dass mehr Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Die Tröge wurden mit einer Bewässerungsanlage versehen, damit die Bäume auch Hitzeperioden gut überstehen. Im kommenden Frühjahr wird die Unterbepflanzung in den Baumtrögen erstellt. Damit wird der Platz mit mehr Grün und blühenden Pflanzen weiter aufgewertet.

Mit den Sanierungsarbeiten wurde die hindernisfreie Zugänglichkeit verbessert. Knapp zwei Meter breite Streifen mit flachen Steinplatten vom Fronwagplatz her und über das Ackergässchen aus der Neustadt vereinfachen den Zugang mit Rollstühlen oder Kinderwagen. Mit dem Einsatz von Gubersteinen mit einer geflammten Oberfläche und vollflächig verfüllten Fugen werden die Unebenheiten in der Natursteinpflästerung minimiert und damit die Begeh- und Befahrbarkeit verbessert.

Zusätzliche Sitzgelegenheiten machen den Platz für die tägliche Nutzung attraktiver. Stühle können nach Bedarf genutzt und verschoben werden. Im Sommer bieten Sonnenschirme zusätzliche Schattenplätze. Die zur Befestigung der Schirme erstellten Bodenhülsen bieten weitere Möglichkeiten für eine temporäre Bespielung des Platzes. Die in die Betonplatten eingelassene Stahlrohre können auch für das Stellen, Befestigen oder Spannen von Plakatständern, Kunstobjekten oder Ähnlichem genutzt werden.

Zwei Weidlinge im chaussierten Bereich des Platzes laden zum Verweilen und Spielen ein. Der eine Weidling präsentiert sich als Fährschiff aus früheren Zeiten. Der Schaffhauser Künstler und Bildhauer Beat Künzler hat ein Spielgerät für Kinder geschaffen, das man erkunden und erklettern kann – eine Hommage an den Warentransport auf dem Rhein, der zur Gründung der Stadt Schaffhausen führte. Schliesslich wurde die Anzahl der Veloabstellplätze erhöht. Beim Parkhaus-Abgang vor dem Casino gibt es zudem neu Ladestationen für E-Bikes.

Realisierung nach Plan
Eine grosse Herausforderung war das Bauen unter voller Aufrechterhaltung der Anlieferungen und Zugänge zu den Gebäuden. Für das Festival «Stars in Town» wurden die Bauarbeiten unterbrochen und in der ersten Phase so fertiggestellt, dass das Festival ohne Einschränkungen über die Bühne gehen konnte. Das gesamte Bauprojekt konnte unter Einhaltung von Budget und Zeitplan realisiert werden. Einzig die Endbearbeitung des Platzbelages verzögerte sich aufgrund von Lieferengpässen um einen Monat.

Der Stadtrat freut sich, dass der neu gestaltete Herrenacker an die Bevölkerung übergeben und nun durch alle Altersgruppen vielseitig genutzt werden kann. Er begrüsst das Engagement der neu gegründeten IG Herrenacker, welche Anwohnerinnen und Anwohner, Ladengeschäfte und Restaurants vereint und sich für eine aktive Gestaltung und Nutzung des Platzes einsetzt. Mit einem kleinen Anlass für Anwohnerinnen und Anwohner sowie die umliegenden Geschäfte wird der Herrenacker nach Abschluss der Bauarbeiten am Samstag, 10. Dezember 2022 eingeweiht.

Ansprechpersonen:

Tina Nodari, Stabsleiterin Baureferat
Telefon: +41 52 632 52 67
E-Mail: tina.nodari(at)stsh.ch

Oliver Baur, Stabsleiter Tiefbau
Telefon: +41 52 632 53 43
E-Mail: oliver.baur(at)stsh.ch