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13.02.2023

Stadt stärkt Politik der Frühen Kindheit

2014 hat der Grosse Stadtrat mit der Vorlage «Massnahmen zur Frühen Förderung in der Stadt Schaffhausen» den Grundstein für eine gezielte Förderung in der frühen Kindheit gelegt. Nach erfolgreicher Durchführung der beiden Pilotprojekte «Fachstelle Frühe Förderung» sowie «Frühe Deutschförderung» werden diese nun ins Definitivum umgesetzt.

Die vielfältigen Aufgaben und Angebote der Fachstelle Frühe Förderung haben sich in den letzten Jahren bewährt. Die Fachstelle informiert, koordiniert und vernetzt Personen und Organisationen auf Stadtgebiet und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Zusammenarbeit innerhalb und ausserhalb der Stadtverwaltung. Dadurch können Kinder aus bildungsfernen Familien früh erfasst und mit geeigneten niederschwelligen Massnahmen gefördert werden. Damit kann die Chancengerechtigkeit verbessert werden, was positive Effekte bis hin zur Berufswahl sowie eine Entlastung des sozialen Systems hat. Seit Juni 2020 läuft die Fachstelle im Pilotbetrieb und soll nun, nach erfolgter Konzeption, in die Regelstruktur überführt werden. Damit bestätigt die Stadt die im Leitbild 2015 angestrebten bildungs- und sozialpolitischen Ziele und erfüllt eine der Massnahmen im Schwerpunkt 3 «lebendige und familienfreundliche Stadt» der aktuellen Legislaturziele 2021-2024. Mit der Überführung ins Definitivum soll auch ein Namenswechsel der Fachstelle Frühe Förderung in neu Fachstelle Frühe Kindheit vollzogen werden.

Frühe Deutschförderung
Das Pilotprojekt Frühe Deutschförderung der Stadt Schaffhausen ging ebenfalls aus dem Massnahmenpaket 2014-2018 der Vorlage «Frühe Förderung» hervor und basiert auf dem Basler-Sprachfördermodell. Aufgrund der drei Handlungsfelder Sprachstanderhebung, Elternbildung und Qualifizierung der Fachpersonen wurde ein für die Stadt Schaffhausen passendes Sprachförder-modell entwickelt und getestet. Der Rücklauf der Sprachstanderhebung ist mit durchschnittlich 92.5 % sehr hoch und die Ergebnisse dabei sind insgesamt erfreulich. Mit der vorgeschlagenen Weiterführung des Sprachfördermodels soll künftig auch das System Schule entlastet werden. Die Sprachstanderhebung 2022 zeigte bei 46 % der Kinder unzureichende Deutschkenntnisse. Damit ist der Bedarf für die Frühe Sprachförderung ausgewiesen. Kinder mit Sprachförderemp-fehlung zum Zeitpunkt der Sprachstanderhebung haben ihre Deutschkenntnisse in den 1,5 Jahren zwischen Erhebung und Überprüfung verbessert. In diesem Zeitraum haben durchschnittlich 18 Prozent dieser Kinder ihre Deutschkenntnisse sogar soweit verbessert, dass sie bei Kindergartenstart über ausreichende Deutschkenntnisse verfügten. Mit der Intensivierung und Erweiterung des Angebotsportfolios in der Kita- und Spielgruppenlandschaft stehen zudem weitreichende Entwicklungsprojekte für die Zukunft an.

Personelle Auswirkungen
Mit der Überführung der Fachstelle Frühe Förderung in den Regelbetrieb sollen die zurzeit befristeten Arbeitsverhältnisse innerhalb der Fachstelle in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt werden. Zudem erfordern die anstehenden Herausforderungen eine personelle Aufstockung von 10 % auf 60 % in der Leitung der Fachstelle. Für die künftige Sprachstanderhebung soll u.a. eine webbasierte Lösung erarbeitet und umgesetzt werden, was bei der Fachleitung eine Aufstockung von 10 % bedingt. Der im Stundenansatz entschädigte Einsatz von Studierenden wurde bisher über den Projektkredit finanziert und soll künftig mit 20% ins ordentliche Budget aufgenommen werden.

Link zur Vorlage

Ansprechpersonen (am Montag, 13. Februar zwischen 14.30 und 16.30 Uhr erreichbar):

Dr. Raphaël Rohner, Bildungsreferent
Telefon: +41 52 632 52 14
E-Mail: raphael.rohner(at)stsh.ch

Alexander Klett, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendbetreuung
Telefon: +41 52 632 53 37
E-Mail: alexander.klett(at)stsh.ch