Einmalige Chance für die Stadt und die gesamte Region

18. November 2025
Stellungnahme des Stadtrats zur Abstimmung vom 30. November 2025 «Schaffhausen - Kulturhauptstadt Schweiz 2030»

Mit dem Titel «Kulturhauptstadt Schweiz» erhält neu alle drei Jahre eine Schweizer Stadt die Möglichkeit, sich dem ganzen Land zu präsentieren, innovative Projekte zu realisieren, den Austausch zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken. 2027 ist La Chaux-de-Fonds die erste Schweizer Kulturhautstadt. 2030 soll eine Stadt aus der Deutschschweiz oder dem Tessin den Titel tragen. Neben des Städten Aarau, Thun, Lugano und Bellinzona möchte sich auch Schaffhausen bewerben. Das Projekt bietet für Schaffhausen eine einzigartige Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt der ganzen Region national sichtbar zu machen, den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft zu fördern und Schaffhausen als attraktiven Standort weiterzuentwickeln.

Schaffhausen verfügt bereits über ein breit gefächertes und Kulturangebot und eine abwechslungsreiche Kulturagenda. Das Programm des Kulturhauptstadtjahrs soll keine Konkurrenz zu diesen Angeboten darstellen, sondern auf dem bestehenden Angebot aufbauen, und den zahlreichen Vereinen und Institutionen einmalige Möglichkeit bieten, aussergewöhnliche Projekte umzusetzen, neue Ansätze zu verfolgen, und etwas zu realisieren, das sonst nicht möglich wäre. Als Kulturhauptstadt Schweiz möchte Schaffhausen stark auf Zusammenarbeit und Austausch setzen - zwischen der Stadt und den umliegenden Gemeinden, zwischen Jung und Alt, zwischen Hochkultur, Subkultur und Volkskultur. 

Anlässe wie die Schaffhauser Kulturtage oder das Lichtfestival Rheinlicht sind Beispiele dafür, wie die Kulturhauptstadt nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen Wirkung entfalten kann: Ein Jahr als Kulturhauptstadt eröffnet neue Begegnungen, lässt uns unsere Stadt mit neuen Augen sehen, und stärkt die Gemeinschaft. Die Kulturhauptstadt Schaffhausen 2030 soll von den Schaffhauserinnen und Schaffhausern entwickelt werden und nicht als fremdes Einmalevent über die Stadt gestülpt werden. Dies hat bereits der Mitwirkungsprozess zur Erarbeitung der Bewerbung aufgezeigt. An verschiedenen öffentlichen Anlässen und in zahlreichen Austauschgesprächen mit Vertretern aus Tourismus, Gewerbe, Industrie, Bildung und Inklusion, mit Gemeindevertretern und Kulturschaffenden wurden die Potentiale, die Schaffhausen im Rahmen einer Kulturhauptstadt abrufen könnte, gesammelt. Diese fliessen in die Bewerbung der Stadt ein. Für die Umsetzung des Projekts ist die Gründung eines gemeinnützigen Vereins «Schaffhausen 2030» vorgesehen, der das Mandat für die Organisation, Koordination und Durchführung übernimmt. In den Kontrollorganen des Vereins werden Vertretungen aller gesellschaftlichen und politischen Bereiche dafür sorgen, dass das Projekt auf allen Ebenen transparent und fair umgesetzt wird.

Da die Kriterien für die Vergabe des Titels «Kulturhauptstadt Schweiz» voraussetzen, dass die Beiträge der öffentlichen Hand an die Finanzierung des Projekts vor der Vergabe gesichert sind, ist eine Volksabstimmung bereits im Voraus erforderlich. Der Beitrag der Stadt in Höhe von 4 Mio. Franken wird allerdings nur ausgegeben, wenn Schaffhausen auch tatsächlich Kulturhauptstadt wird. Das Gesamtbudget des Projekts liegt bei rund 18 Mio. Franken, es wird zu zwei Dritteln aus Beiträgen des Bundes, von nationalen Sponsoren und Stiftungen finanziert. Als Kulturhauptstadt erhält Schaffhausen somit auch die Chance, Mittel zu erhalten, die sonst nicht erreichbar wären.

Der Stadtrat ist überzeugt, dass Schaffhausen von einem Jahr als Kulturhauptstadt Schweiz nicht nur als kultureller Standort profitiert, sondern auch der Tourismus, die Wirtschaft und die Gesellschaft gestärkt wird. Durch ein Jahr im nationalen Scheinwerferlicht kann sich Schaffhausen als innovativer Wirtschafts- und Wohnkanton profilieren. Dabei sollen auch die angrenzenden Regionen und Gemeinden als Partner aktiv eingebunden werden. Ziel ist es, ein starkes Netzwerk aus Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft zu bilden, das Schaffhausen über das Kulturhauptstadtjahr hinaus zu einer noch attraktiveren Region der Kreativität, Innovation und Lebensqualität macht. 

Der Stadtrat empfiehlt Ihnen deshalb, der Vorlage zuzustimmen.

Im Namen des Stadtrats:
Peter Neukomm, Stadtpräsident
Marco Planas, Bildungsreferent

Ansprechpersonen:

Peter Neukomm, Stadtpräsident
Telefon: +41 52 632 52 11
E-Mail: peter.neukomm@stsh.ch 

Marco Planas, Bildungsreferent
Telefon: +41 52 632 52 14
E-Mail: marco.planas@stsh.ch