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08.05.2013

Zusammenarbeit hat funktioniert

Die sintflutartigen Niederschläge am vergangenen Donnerstag haben im Gebiet rund um das Freudental bekanntlich gewaltige Schäden angerichtet. Heute Vormittag informierten die Verantwortlichen des Gemeindeführungsstabes Schaffhausen, Vertreter der beteilig-ten Referate und Verwaltungsstellen von Stadt und Kanton sowie ein Vertreter des Tier-heims an einer Medienkonferenz über den Ablauf der Ereignisse und die weiteren Schrit-te.


Am Abend des 2. Mai 2013 kam es über dem Reiat und Teilen der Stadt Schaffhausen zu sintflutar-tigen Niederschlägen. Innerhalb von zehn Minuten gingen zwischen 30 und 50 Liter Regen und Hagel pro Quadratmeter nieder. Die Böden waren durch den Regen in den vorangegangenen Tagen bereits gesättigt und konnten die erneute riesige Niederschlagsmenge nicht aufnehmen. Hagel, Wasser und mitgeschwemmtes Holz führten zudem innert kurzer Zeit zu Verstopfungen bei den Abflüssen und Schächten. In einzelnen Gebieten bildeten sich regelrechte Wasserfälle. Statistisch gesehen kommen so starke Regenfälle höchstens einmal in hundert Jahren vor.

Die grosse Niederschlagsmenge führte zu überfluteten Kellern. Sie löste bei Strassen Erosionen aus und zerstörte landwirtschaftliche Kulturen. Gravierend war die Überflutung des Tierheims im Schweizersbild. Der Leiter des Tierheims und eine Mitarbeiterin mussten von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden. 37 Tiere sind tragischerweise ertrunken, 19 konnten gerettet wer-den. Am Tierheim selbst entstand hoher Sachschaden. Weiter wurde beim kantonalen Werkhof die tiefer liegende Halle überflutet und das Kantonsforstamt verlor einen grossen Teil seines Materiales. Im vorderen Mühlental stand eine neue Einstellhalle unter Wasser.

Objektschutzmassnahmen weiter umsetzen
Seit 2007 exisitert für das Schaffhauser Stadtgebiet eine sogenannte Gefahrenkarte. Darauf sind gefährdete Gebiete im Falle von Hochwasser, aber auch weiterer Szenarien wie beispielsweise eines Erdrutsches, eingezeichnet. Nach dieser Karte liegt das Tierheim im blauen und damit mittel gefährdeten Bereich. Das heisst, für diesen Bereich werden auch privaten Eigentümern von Liegenschaften bauliche Auflagen gemacht, denen mit geeigneten Massnahmen nachzukommen ist. Gemäss Expertenbericht sind im Freudental Objektschutzmassnahmen nötig, nicht aber Hochwasserrückhaltebecken. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten ist jeweils nur eine schrittweise Realisierung möglich.

Bereits sind von der Stadt aufgrund der Gefahrenkarte Massnahmen auf Stadtgebiet durchgeführt oder eingeleitet worden. 2009 wurde der Chlusbach saniert. Im kommenden Sommer wird für rund zwei Millionen Franken bei der Durach im Engestieg ein Rückhaltedamm gebaut. 2014 werden im Dachsenbühl Hochwasserschutzmassnahmen realisiert. Danach folgen Massnahmen am Herblin-gerbach beim alten Schützenstand. Keine grösseren Hochwasserschutzbauten werden beim Freu-dentalbach und beim Hemmentalerbach ausgeführt, da sie in diesem Bereich nur bedingt wirksam wären. Hier werden wie von den Experten empfohlen, Optimierungen im Objektschutz vorangetrie-ben.


Rund 200 Personen im Einsatz
Die Verantwortlichen des Gemeindeführungsstabes und der beteiligten Referate und Abteilungen stellen fest, dass die Prioritäten während der Nothilfeaktionen richtig gesetzt wurden. Insgesamt waren gegen 200 Personen von Feuerwehr, Polizei, Tiefbauämtern von Kanton und Stadt, der Verwaltungspolizei, des Zivilschutzes und des Gemeindeführungsstabes im Einsatz. Das Dispositiv habe funktioniert, so die Verantwortlichen, und ebenso die Zusammenarbeit von Stadt und Kanton. Ob das Tierheim an der bisherigen Stelle wieder aufgebaut werden kann, wird gegenwärtig ab-geklärt. Die Spendensammlung für das Tierheim läuft auch in den kommenden Tagen weiter. Der Stadtrat hat im Rahmen dieser Sammlung 5000 Franken gespendet. Personen, die im Tierheim bei den Aufräumarbeiten helfen möchten, haben die Möglichkeit, sich am Freitag, dem 10. Mai beim Tierheim zu melden. Eine vorherige telefonische Anmeldung wird erwünscht (T: 052 643 59 11).

 

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei:

Stadtrat Simon Stocker, Leiter Gemeindeführungsstab Stadt Schaffhausen
Telefon: +41 52 632 52 15
E-Mail: simon.stocker(at)stsh.ch

Dr. Walter Vogelsanger, Stabschef Gemeindeführungsstab
Telefon:+41 52 632 53 01
E-Mail: walter.vogelsanger(at)stsh.ch

Stadtrat Dr. Raphaël Rohner, Baureferent
Telefon: +41 52 632 52 13
E-Mail: raphael.rohner(at)stsh.ch

Website: www.stadt-schaffhausen.ch