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23.05.2014

Stadt testet Abstimmungshilfe für Jungbürgerinnen und Jungbürger

Um eine höhere Stimmbeteiligung der jungen Erwachsenen zu erreichen, wird die Stadt Schaffhausen in den beiden Abstimmungen diesen Herbst "Easyvote"-Abstimmungshilfen einsetzen. Dabei handelt es sich um vereinfachte Abstimmungsbüchlein, die speziell auf die Jungendlichen ausgerichtet sind.

Die Stimmbeteiligung der unter 30-Jährigen lag in den letzten zehn Jahren auf eidgenössischer Ebene bei durchschnittlich 20 Prozent. Von den über 30-Jährigen nahmen rund 50 Prozent an den Abstimmungen teil. Genaue Zahlen hinsichtlich der Stimmbeteiligung junger Erwachsener im Kanton und in der Stadt Schaffhausen liegen zurzeit nicht vor, es dürfte sich aber ein ähnliches Bild zeigen. Zur Analyse der genauen Gründe für die politische Abstinenz junger Erwachsener hat das Staatssekretariat für Bildung und Forschung eine Studie in Auftrag gegeben. Als konkrete Massnahme zur Erhöhung des politischen Interesses schlägt die Studie die Einführung von "easyvote" für alle jungen Erwachsenen vor.

"easyvote" ist ein Projekt des Dachverbandes der Schweizer Jugendparlamente. Die Initianten gehen davon aus, dass die offiziellen Abstimmungsinformationen nicht auf junge Erwachsene zugeschnitten sind. Es wurde deshalb erstmals 2003 ein vereinfachtes Abstimmungsbüchlein zu den nationalen Vorlagen produziert und 5000 Berner Jungbürgern zugestellt. Heute werden 59'000 Exemplare gedruckt, wobei für die Kantone AG, BL, BE, GR, LU, SO, TI, VD und ZH mittlerweile auch die kantonalen Vorlagen erläutert werden. "easyvote" hat 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche allesamt ehrenamtlich arbeiten. Die Informationen kommen "von Jugendlichen für Jugendliche". Sie werden den Adressaten getrennt von den amtlichen Abstimmungsunterlagen adressiert zugestellt.

Die Stadt Schaffhausen wird "easyvote" an den Abstimmungen vom 28. September 2014 und vom 30. November 2014 testen. Lassen sich positive Effekte beim Stimmverhalten der Zielgruppe erkennen, könnte "easyvote" ab 2015 eingeführt werden. Die Teilnahme möglichst vieler Jungbürgerinnen und Jungbürger an Abstimmungen ist wichtig, weil gerade die aktive Beteiligung dieser Altersgruppe an den politischen Entscheidungsprozessen die Grundlage für das langfristige Fortbestehen des direktdemokratischen Systems bildet.

 

Ansprechperson:

Simon Stocker, Sozial- und Sicherheitsreferent
Telefon: +41 52 632 52 15
E-Mail: simon.stocker(at)stsh.ch