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19.08.2010

Abstimmungsempfehlung des Stadtrates zur Sanierung der Bühl-Sportanlagen

Stadtrat und Grosser Stadtrat beabsichtigen, auf der Breite den ersten Kunstrasenplatz im Kanton und der Stadt Schaffhausen zu erstellen. Dank dieser langfristigen Investition kann die Verfügbarkeit von Fussballplätzen für die über 1'200 aktiven Fussballspieler in der Stadt wesentlich erhöht werden.

Die Bühl-Sportanlagen sind aus dem Schaffhauser Fussballsport nicht mehr wegzudenken. Sie sollen auch zukünftig einer der Angelpunkte in der lokalen Fussballszene bleiben. Dies hat auch das Mitwirkungsverfahren PASS im Jahr 2008 ergeben, in welchem einstimmig der Erhalt der Bühl-Sportanlagen postuliert wurde.
Aus diesem Grund macht es Sinn, die notwendige Sanierung der Anlagen anzugehen. So ist der Hauptplatz sehr uneben und kann wegen der mangelnden Beleuchtung nur tagsüber benutzt werden. Der vorhandene Naturrasen ist zudem stark beansprucht und kann nur dank intensiver Pflege durch die Stadtgärtnerei so hoch belastet werden.

Idealer Standort
Im Fussballkonzept der Stadt Schaffhausen wurde nachgewiesen, dass die Nutzungsmöglichkeiten mit den bestehenden 11.5 Fussballfeldern zu gering sind. Einzelne Vereine müssen interessierte Kinder gar abweisen, weil die Kapazitäten fehlen. Deshalb besteht ein grosser Bedarf, die vorhandene Infrastruktur zu verbessern. Es gibt jedoch kaum freie, geeignete Standorte für zusätzliche Fussballplätze. Mit der Sanierung der Anlagen auf der Breite und gleichzeitiger Erstellung eines Kunstrasenfeldes kann eine markante Verbesserung der Bedingungen für den Fussballsport erreicht werden. Der bisherige Standort auf der Breite ist ideal, da er gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und die Infrastruktur mit der nahe gelegenen Garderobe und dem Clubhaus vorhanden ist. Die geplante Sanierung ist daher eine Iangfristige Investition, die sich wegen der hohen Nutzungsmöglichkeit und -intensität auch betrieblich lohnt. Um der Nachfrage auf Stadtgebiet genügen zu können, benötigt es aber mindestens zwei weitere Kunstrasenfelder.

Die Sanierung bringt viele Vorteile
Der Vorteil des Kunstrasens liegt in der höheren Verfügbarkeit, denn ein Naturrasenfeld kann bei gutem Wetter nur rund 20 Stunden pro Woche bespielt werden Bei schlechtem Wetter und in den Jahreszeiten ohne Graswuchs sind die Naturrasenspielfelder unbenutzbar. Die Vereine müssen deshalb im Winter oft auf die Kunstrasenfelder in Singen und Radolfzell ausweichen. Zudem fallen aufwändige Unterhaltsarbeiten an, welche kostspielig sind. Diese reduzieren sich bei einem Kunstrasen massiv.

Die tieferen Unterhaltskosten verbunden mit der hohen Nutzbarkeit machen die Kunstrasentechnologie trotz hoher Investitionskosten zu einer günstigen Alternative zu weiteren Naturrasenfeldern, für welche in der Stadt zuwenig Platz vorhanden ist. In den Kosten von 1'925'000 Franken sind neben dem Platz eine zusätzliche dimmbare Beleuchtungsanlage, die Befestigung der umliegenden Zuschauerbereiche mit Betonsteinen, ein neuer Ballfang und das notwendige Reinigungsgerät mit eingeschlossen. Die erstmalige Erstellung einer Kunstrasenfläche ist relativ teuer, weil der Aushub grosse Erdarbeiten mit sich bringt und den Aufbau einer Kiesfundationsschicht sowie eines Asphaltbelages ähnlich einer Strasse erfordert. Auf diesen Unterbau wird erst der sichtbare Kunstrasen verlegt. Ist dieser einst abgenutzt, muss nur noch der Kunstrasenbelag erneuert werden. Der darunter liegende Aufbau ist dauerhaft und hält mehrere Jahrzehnte. Es handelt sich damit um eine langfristige Investition.

Bühlsportanlagen sind wichtig für das Quartier
Die Bühlsportanlagen sind für das Breitequartier als Freifläche und als Ort wichtig, an dem sich viele Jugendliche sportlich betätigen können. Deshalb gehört die Sanierung des Hartplatzes ebenso zum Programm wie das Erfüllen der Anforderungen des Fussballverbandes an die Tauglichkeit der 1. Liga. Dadurch können die Nutzungszeiten erhöht, die Abhängigkeit von der Witterung reduziert, der Unterhalt vereinfacht und somit der Erhalt dieser Anlagen für das Quartier gesichert werden. Der Stadtrat und die grosse Mehrheit des Grossen Stadtrates empfehlen den Stimmberechtigten deshalb ein Ja für die Sanierung der Bühl-Sportanlagen.

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei:
Felix Guhl, Bereichsleiter Stadtgärtnerei       (ab 14 Uhr)
Tel.: +52 632 56 51
E-Mail: felix.guhl(at)stsh.ch

Simone Fedrizzi, Stabsleiterin Baureferat
Tel.: +52 632 52 67
E-Mail: simone.fedrizzi(at)stsh.ch


Abstimmungsempfehlung des Stadtrats zur Steuerinitiative
Steuerinitiative gefährdet Standortqualitäten
Die Steuerinitiative, über welche die Stimmberechtigten am 29. August befinden, verlangt eine Reduktion des städtischen Steuerfusses von 15%. Dies würde bei der Stadt einen jährlich wiederkehrenden Einnahmeausfall über 15 Millionen Franken verursachen. Ein solcher Ausfall könnte nicht ohne Abstriche beim öffentlichen Dienstleistungsangebot und bei den Unterstützungsleistungen für private Institutionen in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales finanziert werden, da 80% der städtischen Leistungen gesetzlich vorgegeben sind. Die Gebühren und die Schulden dürften hingegen ansteigen, weil sich daneben immer wieder neue übergeordnete Aufgaben aus Bundesrecht und kantonalem Recht ergeben. Die Annahme der Initiative würde der Stadt deshalb den finanziellen Spielraum für nötige Investitionen entziehen, die auch dem Gewerbe wichtige Impulse geben. Von diesen negativen Auswirkungen wären alle Bevölkerungsschichten und Generationen betroffen.

Schaffhausen ist attraktiv und soll es bleiben
Schaffhausen ist fit und der städtische Steuerfuss war noch nie so niedrig wie heute. Die seit 2001 vorgenommene, schrittweise Senkung um 14 Punkte ist auch im Vergleich mit anderen Gemeinden unseres Kantons bemerkenswert. Mit einem Steuerfuss von 98 Punkten liegt die Stadt im vorderen Drittel der steuergünstigsten Gemeinden des Kantons. Zusammen mit den gezielten Entlastungen der kantonalen Steuergesetzrevisionen ergab sich für die städtischen Steuerpflichtigen seit 2001 eine Gesamtentlastung von 29,3 Millionen Franken. Unter Berücksichtigung der zahlreichen und wertvollen Angebote, welche die Stadt für die ganze Region erbringt, ist sie als Kantonshauptort damit gut positioniert.
Die Wahl des Wohnortes bestimmt ein Gesamtpaket. Neben Steuern entscheiden noch andere Faktoren darüber, wie viel Geld den Menschen am Ende eines Monats zur freien Verfügung bleibt. Bei einer solchen Gesamtbetrachtung belegt unsere Stadt in aktuellen nationalen Vergleichen Top Ten-Rangierungen. Damit wirbt auch das Wohnortmarketing der kantonalen Wirtschaftsförderung (www.schaumal.ch).

Stadtentwicklung nicht in Frage stellen
Die Wachstumsschwäche der Stadt resultiert aus den vorläufig noch ungenügenden Verkehrsanbindungen und einem zu wenig attraktiven Wohnraumangebot. Damit über ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum neue Steuereinnahmen generiert werden können, braucht es neben Verbesserungen in diesen Bereichen gezielte Anpassungen der Infrastruktur. Stadtrat und Regierungsrat wollen die hierfür nötigen Vorinvestitionen tätigen. Mit dieser Erfolg versprechenden Strategie zur Ansiedlung neuer Unternehmen und Einwohner kann die Grundlage für weitere, schrittweise Steuerentlastungen gelegt werden. Eine Annahme der Steuersenkungsinitiative würde diese Entwicklungsstrategie in Frage stellen.

Verwaltungskosten im Griff - weitere Verbesserungen in Sicht
Die Initianten suggerieren mit ihrer Kampagne, die Stadt verschwende bei der Verwaltung sinnlos Steuergelder. Das ist Stimmungsmache und hält einer objektiven Betrachtung nicht stand. Die reine Verwaltungstätigkeit beansprucht weniger als 10% des städtischen Gesamtaufwands. Über 90% wird für die wichtigen Leistungs- und Infrastrukturangebote eingesetzt. Sie kommen direkt der Bevölkerung zu Gute. Vergleiche mit anderen Städten zeigen, dass die Verwaltungskosten pro Kopf der Bevölkerung in Schaffhausen tief sind. Mit den finanziellen Mitteln muss in der Stadt seit jeher haushälterisch umgegangen werden. Der Stadtrat konnte die Personalkosten seit 2009 stabilisieren und hat in einem ersten Massnahmenpaket wiederkehrende Einsparungen von 2,3 Millionen Franken beschlossen. Zusätzliche Sparmassnahmen werden im Rahmen der Vorlage „Systematisierte Leistungsanalyse“ zusammen mit dem Grossen Stadtrat angegangen.
Schaffhausen benötigt weiterhin eine verantwortungsvolle Finanzpolitik, die auch künftig nachhaltige Steuerentlastungen ermöglicht. Die extremen Forderungen der Steuerinitiative setzen hingegen die hohe Lebensqualität unserer Stadt aufs Spiel. Darum lehnen eine grosse Mehrheit des Grossen Stadtrats und der Stadtrat die Initiative ab.

Für den Stadtrat:

Peter Neukomm, Finanzreferent