Aufwertung Rheinuferpromenade

Mit dem Projekt «Aufwertung Rheinuferpromenade» gestaltet Schaffhausen das Ufer zwischen Salzstadel und Gaswerkareal neu. Entstehen soll eine attraktive, verkehrsberuhigte Zone für Erholung, Freizeit, Wohnen und Arbeiten – als direkte Verbindung zwischen Stadt und Rhein. Am 29. Juni 2025 hat die Bevölkerung dem Gegenvorschlag des Stadtrats zur Initiative «Schaffhausen an den Rhein» zugestimmt und damit den Grundsatzentscheid gefällt. Zugleich wurde ein erster Investitionskredit von 1,6 Mio. Franken für den Schauweckergutpark bewilligt.

Das Gebiet Rheinufer Ost – von der Ecke Fischerhäuser-/Buchthalerstrasse bis zum Lindliweg – ist schon heute ein wichtiger Ort der Erholung für die lokale Bevölkerung. Mit dem Umzug von SH POWER vom Gaswerkareal ins Schweizersbild erhält die Stadt eine einmalige Chance: Das gesamte Areal kann aufgewertet und weiterentwickelt werden – und Schaffhausen rückt näher an den Rhein.

Die Aufhebung der Rheinhaldenstrasse und des Durchgangsverkehrs verbindet das Ufer künftig mit dem Schauweckergutpark, dem Garten um die Sommerlust und den Freiräumen des umgenutzten Gaswerkareals. Verbesserte Fuss- und Veloverbindungen zur Altstadt und zu den umliegenden Quartieren schaffen attraktive Zugänge zum Wasser.

Im Projektperimeter entstehen Wohnungen, Freizeitangebote (Spielplatz, Wassersport, Gastronomie, Tourismus), Arbeitsplätze sowie neue Frei- und Grünräume für Bevölkerung und Natur. Um die Umsetzung zu erleichtern, wird das Vorhaben in Teilprojekte gegliedert.

Das Projekt geht auf die Volksinitiative «Schaffhausen an den Rhein» zurück, die 2021 von FDP und Jungfreisinnigen lanciert und mit 621 Unterschriften eingereicht wurde. Da das Anliegen auch der Stossrichtung des Stadtrats entsprach, legte er dem Grossen Stadtrat einen Gegenvorschlag mit einem umfassenden Entwicklungskonzept vor. Am 29. Juni 2025 stimmte die Bevölkerung diesem Gegenvorschlag zu und stellte damit die Weichen für die Aufwertung des Rheinufers.

Um die Komplexität zu reduzieren und die Umsetzung zu etappieren, wurden Teilprojekte definiert:

Verbindungsstrasse und Aufwertung Buchthalerstrasse
Entlang des Gaswerkareals entsteht eine neue Verbindungsstrasse zwischen Rheinhalden- und Buchthalerstrasse. Damit wird der Uferbereich zwischen Salzstadel und Gaswerkareal künftig vom motorisierten Verkehr befreit.

Zum Teilprojekt gehören auch die Aufwertung der Buchthalerstrasse, Lärmschutzmassnahmen sowie die Anpassung der Bushaltestellen. Mit der Annahme des Gegenvorschlags «Aufwertung Rheinuferpromenade» wurde bereits der Grundsatzentscheid für den Bau der neuen Verbindungsstrasse gefällt.

Entwicklung Gaswerkareal
Das Gaswerkareal wird an eine Baurechtsgemeinschaft vergeben, die einen Architekturwettbewerb durchführt und das Areal im Interesse der Stadt entwickelt. Vorgesehen sind Wohnungen, Gewerbe, Gastronomie und Beherbergung. Mindestens die Hälfte der Wohnungen muss gemäss Beschluss des Grossen Stadtrats gemeinnützig sein. 

3 Salzstadel und Fischerhäuserplatz
Der Salzstadel wird saniert und künftig für Wassersport und Gastronomie genutzt. Gleichzeitig wird der Fischerhäuserplatz aufgewertet. Die Stadt führt dafür einen Architekturwettbewerb durch und vergibt die gastronomische Nutzung an einen Baurechtsnehmer. Die Stadt selbst wird nicht in ein Gastronomieangebot investieren.

Wohn- und Parkhaus Rosental hinter der Sommerlust
Die Parzelle Rosental hinter der Sommerlust wird an einen Baurechtsnehmer vergeben, der einen Architekturwettbewerb durchführt und ein Wohn- und Parkhaus realisiert. Die Zufahrt erfolgt von der Buchthalerstrasse her.

Schauweckergutpark
Der Schauweckergutpark wird schrittweise aufgewertet und vergrössert – zunächst bis zur Sommerlust, später bis ans Rheinufer. In einer ersten Etappe entstehen neue Spiel-, Aufenthalts- und Ruhezonen im bestehenden Park. In einer zweiten Etappe wird die Anlage im Zuge der Uferpromenade bis ans Wasser erweitert. Mit der Abstimmung vom 29. Juni 2025 hat die Bevölkerung dafür bereits einen ersten Investitionskredit von 1,6 Mio. Franken bewilligt.

Uferpromenade
Sobald die neue Verbindungsstrasse eröffnet ist, wird der gesamte Uferbereich zwischen Gaswerkareal und Salzstadel zur Uferpromenade umgestaltet. Dafür führt die Stadt einen Planungswettbewerb durch. Die internationale Veloroute wird auch künftig entlang der Uferpromenade geführt.

 

Ufersteg (hölzerner Steg vom «Freien Platz» bis zum Salzstadel)
Ein hölzerner Ufersteg wird vom «Freien Platz» bis zum Salzstadel entlang des Rheinufers mehr Platz schaffen für den Fuss- und Veloverkehr. Nutzungskonflikte zwischen zu Fuss gehenden und Velofahrenden werden entschärft. Als Fortsetzung der neuen Rheinuferpromenade wird die Anbindung an die Altstadt verbessert.

Wohn- und Gewerbegebäude mit Reisebusparkierung
Auf dem heutigen Parkplatz an der Ecke Rheinhalden-/Buchthalerstrasse plant der private Eigentümer ein Wohn- und Gewerbegebäude. Im Erdgeschoss entsteht eine Reisebusparkierung. Die Stadt beabsichtigt, diesen Gebäudeteil im Stockwerkeigentum zu erwerben.

Umsetzung und Investition
Mit dem Ja vom 29. Juni 2025 hat die Stimmbevölkerung den Grundsatzentscheid für die Aufwertung der Rheinuferpromenade gefällt. Über die Umsetzung der weiteren Teilprojekte entscheidet der Grosse Stadtrat; seine Finanzkompetenz ist bei 40 Mio. Franken gedeckelt. Die Teilprojekte werden gestaffelt über die nächsten zwölf Jahre bis voraussichtlich 2036 umgesetzt. Für das Gaswerkareal ist bis zum Baustart eine mehrjährige Zwischennutzung vorgesehen. Erste Mieterinnen und Mieter ziehen im Herbst 2025 ein.

Das Projekt löst Investitionen der öffentlichen Hand von rund 35 Mio. Franken aus. Dank Mitfinanzierungen von Bund (Agglomerationsprogramm) und Kanton (Kantonsstrasse) verbleiben nur etwa 22 Mio. Franken bei der Stadt. Den öffentlichen Mitteln stehen deutlich höhere private Investitionen gegenüber – insbesondere durch die Entwicklung der Baurechtsparzellen.

 

Fragen und Antworten Rheinuferpromenade

Das Rheinuferprojekt ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Nachfolgend sind die häufigsten, im bisherigen politischen Diskurs gestellten Fragen sowie wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Abstimmungsresultate können unterschiedlich interpretiert werden. Aus Sicht des Grossen Stadtrats war das Nein zum Gassa-Projekt keineswegs ein Votum für einen Stillstand am Rhein, sondern ein Aufruf für eine verbesserte Neuauflage. Das Parlament hat den Stadtrat im Nachgang zur Abstimmung damit beauftragt, eine verbesserte Vorlage auszuarbeiten. In Respektierung der wichtigsten Argumente im Abstimmungskampf wurde eine gesamtheitliche Planung durchgeführt, es werden Architekturwettbewerbe durchgeführt und der Gastrobetrieb soll durch Private erstellt und betrieben werden.

Nein, die Stadt selbst trägt keine Investitionen in ein Restaurant am Rheinufer. Das Rheinufer-Projekt berücksichtigt damit die Einwände gegen die Vorlage zum Gassa-Projekt. Die Grundstücke werden mit Auflagen an private Baurechtsnehmende abgegeben, welche die Investitionen tragen.

Nein. Die neue Verbindungsstrasse kann durch das frei werdende Gaswerkareal im Eigentum der Stadt geführt werden. Um die Strassenführung beim Lindliweg zu optimieren, wurde zudem mit den Eigentümern der entsprechenden Parzelle einvernehmlich ein Landabtausch vereinbart.

Ja, die technische Machbarkeit der neuen Verbindungsstrasse ist nachgewiesen. Sie wird so geplant, dass sie von allen zugelassenen Fahrzeugen, also auch von Gelenkbussen, Lastwagen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden kann.

Ja. Eine zentrale Anforderung für Projekte des Agglomerationsprogramms ist die Abstimmung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Mit der Gesamtplanung für die Entwicklung des Gebiets wird diese Anforderung hier systematisch berücksichtigt. Die Entwicklung der Rheinuferpromenade stellt eine klare Aufwertung dar, weshalb das Projekt prädestiniert ist für das Agglomerationsprogramm.

Die Stadt hat die Richtplanänderung beim Kanton angeregt und wurde angewiesen, das Projekt zuerst auf städtischer Ebene zur Entscheidung zu bringen. Danach wird die Strassenverlegung in die nächste Richtplanrevision aufgenommen.

Die Stadt geht nicht davon aus, dass es Ausweichverkehr geben wird. Mit dem Projekt wird keine Strassenverbindung abgebaut, sondern lediglich die Strassenführung geändert. Mit der neuen Führung des Verkehrs von der Rheinhaldenstrasse durch das Gaswerkareal in die Buchthalerstrasse erhöht sich die Fahrzeit von Büsingen nach Schaffhausen nur um wenige Sekunden.

Mit der neuen Verbindungsstrasse steigt die Verkehrsbelastung auf dem untersten Teil der Buchthalerstrasse. Die Verkehrsbelastung auf diesem, etwa 450 Meter langen Abschnitt mit 10'000 bis 11'000 Fahrzeugen pro Tag liegt im Bereich anderer Quartierverbindungen ins Stadtzentrum. Die Mehrbelastung für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wird mit Lärmschutzmassnahmen abgemindert.

Es werden insgesamt keine Parkplätze abgebaut: Im neuen Wohn- und Parkierungsgebäude Rosental, entstehen öffentliche Parkplätze mit direkter Einfahrt von der Buchthalerstrasse. Auf dem Gaswerkareal ist im Untergeschoss ein Parkhaus für Anwohner, Mitarbeitende und Besuchende geplant. Und schliesslich ist im neuen Gebäude an der Ecke beim Lindli-Haus eine Reisebusparkierung vorgesehen.

Ja, das Salzstadel-Gebäude wird für die Wassersport-Vereine saniert und die mit ihnen besprochenen Verbesserungen werden umgesetzt. Das Restaurant wird gemäss Beschluss des Grossen Stadtrates nicht im Salzstadel, sondern auf dem Fischerhäuserplatz geplant.

Der Ufersteg wird nach Absprache mit der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein so ausgestaltet, dass die Schiffe weiterhin im Flussbecken wenden und bei der Schifflände anlegen können.

Der Rheinquai zwischen Schifflände und Salzstadel ist heute für Personen, die zu Fuss und mit dem Velo unterwegs sind (internationale Veloroute) viel zu schmal und gefährlich. Mit ökologischen Massnahmen und dem Einbau von Strukturelementen unterhalb des Stegs kann der Lebensraum der Fische verbessert werden. Es handelt sich um einen urbanen Uferbereich, der bereits heute befestigt ist. Der Stadtrat erachtet den Steg unter Berücksichtigung dieser Aspekte als bewilligungsfähig.

Üblicherweise wird bei einem solch grossen Projekt das Instrument des Rahmenkredites angewendet (Beispiele: Entwicklung Kammgarnareal, Wärmeverbünde). Im Vergleich zum Rahmenkredit, bei welchem die Kompetenz zur Mittelverwendung abschliessend an den Stadtrat delegiert wird, bleibt bei dem gewählten Vorgehen die Mitsprache des Grossen Stadtrats bei der Ausgestaltung der einzelnen Teilprojekte gewährleistet.

Nein. Um die Gefahr von unlimitierten Ausgaben zu beschränken, ist im Rahmen der parlamentarischen Debatte eine Deckelung der delegierten Ausgabekompetenzen bei 40 Mio. Franken (indexiert/abzüglich Beiträge Dritter) in die Verordnung aufgenommen worden. Übersteigen die Ausgaben diesen Betrag, gelten wieder die normalen Finanzkompetenzen.

 

Kontakt

Stadt Schaffhausen
Stadtplanung
Kirchhofplatz 19
Postfach 1000
8201 Schaffhausen
Tel. +41 52 632 53 88
Kontaktformular

Zugehörige Objekte